Es gilt, sich einem Prozess zu widersetzen, der als unaufhaltsam dargestellt wird.
</dt><dd class="csc-textpic-caption">Foto: Irmgard Almer</dd></dl>
Ergebnisse der gemeinsamem Pressekonferenz von mo.ë, dérive und IG Kultur Wien über den Verbleib des mo.ë im Zusammenhang mit den gegenwärtigen stadtpolitischen Entwicklungen.
Das mo.ë zu erhalten, decke sich mit den Zielen des kürzlich veröffentlichten rot-grünen Regierungsprogramms. Die Stadt Wien muss in diesen Fragen konkret Stellung beziehen, so Willi Hejda von der IG Kultur Wien.
Im konkreten Fall des mo.ë zeigt sich deutlich, dass die Kulturarbeit des Vereins nicht von den bestehenden Räumen zu trennen ist. Eine Abwanderung an einen anderen Ort kommt deshalb nicht in Frage. Es gilt, Stadtpolitik und Investor zu adressieren. Es muss ernst genommen werden, welche Arbeit hier seit über 5 Jahren geleistet wird, und wie diese internationale, experimentelle Kulturarbeit mit diesem Ort, mit diesem Raum zusammenhängt sogar zusammenhängen muss, sagt Alisa Beck, Vorsitzende des mo.ë. Das mo.ë fordert daher, selbstorganisierte Kunsträume langfristig abzusichern und als festen und essentiellen Bestandteil der Gesellschaft zu begreifen.
Es hat sich gezeigt, wie einseitig die Argumentation des anwesenden Immobilieninvestors Klaus Molisch, GF von Vestwerk,war, der sich jedem Gespräch über kulturelle Werte entzogen hat und die wirklichen Folgen von Vestwerks Plänen hinter Euphemismen versteckt. Vestwerk spricht von einer Aufwertung der Immobilie, in Wirklichkeit findet eine Abwertung statt, denn es werden Werte zerstört: ein wichtiger Ort der Wiener Kulturlandschaft und ein Stück Stadtgeschichte, so Gregor Pirgie, stellv. Vorsitzender des mo.ë. Diesen Prozess muss weder das mo.ë noch die Öffentlichkeit hinnehmen. Deshalb bleibt mo.ë und lädt zum Jänner-Programm: moe-vienna.org.
Mit der geplanten Verwertung des Wohn- und ehemaligen Fabriksgebäudes in der Thelemangasse 4 droht einer der für das Stadtleben so wichtigen Freiräume im Grätzl unwiederbringlich zu verschwinden, so Willi Hejda von der IG Kultur Wien. Die Politik ist aufgefordert, endlich Politik für die BewohnerInnen dieser Stadt zu machen: Leistbarer Wohn- und Kulturraum und nicht Luxuslofts gehören unterstützt!
Der Kulturverein mo.ë steht hierbei symptomatisch für die zunehmende Verdrängung von leistbaren, öffentlichen und soziokulturellen Räumen in Wien. Urbane Lebensqualität entsteht durch öffentliche und nichtkommerzielle Räume, durch soziale Durchmischung, durch das Neben- und Miteinander unterschiedlicher Menschen, durch künstlerische und kulturelle Experimentierräume wie das mo.ë: Nicht der Investor, sondern das Grätzel bzw. seine BewohnerInnen, die ihr kulturelles und soziales Kapital einbringen, machen den Wert, so Elke Rauth von dérive - Verein für Stadtforschung. Die Stadtpolitik ist daher gefordert, hier Rahmenbedingungen zu schaffen, die den weiteren Ausverkauf der Stadt und Entwicklungen wie in der Thelemangasse 4 unterbinden.
(Presseaussendung von mo.ë, dérive und IG Kultur Wien)