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Freiraum wird knapper. Ist der Donaukanal noch zu retten?

Graffito auf Donaukanalmauer: Merry Capitalism and A Heavy New Fear

Die Stadt Wien, im Gremium der Donau Hochwasserschutz Konkurrenz (DHK), plant eine verstärkte Kommerzialisierung und Einschränkung von Freiräumen am Donaukanal. Wie durch einen Standard-Artikel bekannt wurde, werden nicht nur mehrere schon jetzt kommerziell genutzte Flächen neu ausgeschrieben, sondern auch der von Central Garde bislang nicht-kommerziell genutzte Abschnitt. In dem geplanten Ausschreibungsverfahren mit Bewerbungsfrist bis zum 15. Dezember dürften sich – aufgrund der Ausschreibungskriterien – vor allem finanzstarke Großprojekte Chancen ausrechnen. Verantwortungsvolle Stadtpolitik gegen Gentrifizierung sieht anders aus.

In den letzten Jahren wurden immer größere Bereiche entlang des Donaukanals der freien öffentlichen Nutzung entzogen. Die Donaukanalwiese bei der Augartenbrücke konnte bislang nur durch öffentlichen Protest (Am Donaucanale: Wiesen für uns alle) verteidigt werden. Die Johann Strauß rostet privatisiert vor sich hin, ein Umbau zu einem nichtkommerziellen Kulturraum (Klubschiff=Kunstschiff) wird aber verwehrt.

Wien braucht keine kommerzielle Partymeilen sondern alternative Nutzungskonzepte und mehr konsumfreie (Kultur-)Freiräume, auch am Donaukanal. Noch könnten von der rot-grünen Stadtregierung verantwortungsvoll politische Weichenstellungen für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre gestellt werden. Die verantwortlichen Politiker*innen von SPÖ Wien und Die Grünen Wien sind daher dingend beraten jetzt gegen Gentrifizierung und Kommerzialisierung aufzustehen anstatt sie zu befördern.

Freiräume müssen gehalten und zurückerobert werden! Rettet den Donaukanal am besten bevor es zu spät ist und die Stadt Wien 10- und 20-Jahres-Verträge mit kommerziellen Pächter*innen unterschreibt. Aufstand also jetzt.

Link zum Standard-Artikel:

https://derstandard.at/2000068670365/Neuvergabe-von-Lokalflaechen-Aufstand-am-Donaukanal

Foto: Eva Waclawek 

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