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GATE 06: Einladung zum dritten Vernetzungstreffen (Protokoll v. 15.9.04)

Wann:
Do, 07.10.2004, 16:00
Wo:
IG Kultur Wien, Gumpendorfer Str. 63B
Wie:
bei Bürogemeinschaft läuten und im Besprechungszimmer bei Kaffee und Kuchen weiter an einem gemeinsamen Konzept für ein kulturelles Jahresprogramm im 6. Bezirk arbeiten.
Im Mittelpunkt dieses dritten Treffens wird die Frage nach der Notwendigkeit einer gemeinsamen Thematik von GATE 06 stehen. Und es soll der Versuch unternommen werden einen geeigneten Titel für das Projekt zu finden.

GATE 06 wird durch die Bezirksvorstehung Mariahilf gefördert.


GATE 06
möchte den kulturellen Standort 6. Bezirk mit seinem breiten Spektrum an kulturellen Einrichtungen und der großen Zahl an ansässigen KünstlerInnen, ArchitektInnen, designorientierten Firmen, HändlerInnen und GastronomInnen durch ein kontinuierliches und gemeinsam beworbenes Jahresprogramm, in offener Kommunikation und Vernetzung, durch die Präsentation ansässiger Projekte und die Einladung von innovativen Initiativen aus anderen Bezirken mit dem Kulturgeschehen in ganz Wien verstärkt vernetzen und so den Aktionsbereich entlang und rund um die "untere Gumpendorfer Straße" vom Burgring bis zur Höhe Hofmühlgasse nachhaltig als Ort der lebendigen kulturellen Begegnung positionieren.

Thematische Schwerpunkte wie die Bespielung des öffentlichen Raums, interdisziplinäre Kooperationen z.B. mit MAIN, einer Initiative zur behindertengerechten Kulturvermittlung, oder mit der Bürgerinitiative zur Steigerung der Lebensqualität in der Gumpendorferstrasse, Kunst im sozialen Raum und kommunikative, partizipative Projekte wie bewährte Atelieröffnungen, Ausstellungsprojekte und die zahlreichen Theaterinitiativen sollen ein ganzes Jahr lang das dichte Kulturgeschehen im 6. Bezirk hervorheben. Die zeitliche Abstimmung verschiedener Projekte und ein gemeinsames Dreitagesfest ermöglichen intensive Highlights, durch die alle TeilnehmerInnen im Sinne der eigenen Präsenz den 6. Bezirk als wichtige Stadtregion des Kulturschaffens manifestieren.

Im Sinne einer konzertierten Vernetzungsphase zur gemeinsamen Konzeptentwicklung-Veranstaltungsplanung-Bewerbung eines Jahresprogramms, das sich mit Frühsommer 2005 einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchte, lädt die IG Kultur Wien zum ersten Vernetzungstreffen ein.

Auf einen gemeinsamen Kaffeeplausch freut sich die Interessensgemeinschaft der Kultur Wien!


PROTOKOLL
VERNETZUNGSTREFFEN GATE 06
15.9.2004

Begrüßung durch Alexandra Reill, die GATE 06 gemeinsam mit Thomas Jelinek (beide Vorstand der IG Kultur Wien) konzeptionell unterstützen wird.
Reill rekapituliert das letzte Treffen und schlägt folgende Themenschwerpunkte für dieses Treffen vor.

1. Diskussion des Titel des Projekts
2. Vorstellung konkrete Projektideen
3. Zeitplan
4. Weitere Vorgangsweise: Wie lange soll das Projekt in einem gruppenintensiven Prozeß diskutiert und konzipiert werden und wann ist der Zeitpunkt damit in die Öffentlichkeit zu gehen?


DISKUSSION DES TITELS/VORSTELLUNG VON PROJEKTIDEEN
- Alexandra Reill: GATE 06, hier gibt es die Problematik des englischen Titels; braucht das Projekt ein gemeinsames Thema?; wäre das, in der letzten Sitzung vorgeschlagene Thema "Lebens-Raum" offen genug, damit Initiative sich darüber definieren können?
- Gerlinde Kosina (Galerie am Park): Lebens-Raum ist ein für alles offener Titel. Sie schlägt vor mit der Evangelischen Kirche an der Gumpendorfer Str. zu kooperieren (Platz nutzen, Atelieröffnung). Kultur als Lebensraum soll nicht in einem engen produktiven Sinne gedacht werden.
- Britta Aubrecht, Beate Firlinger (Main): möchten die Aktivitäten von Main Medienarbeit Integrativ auf 3 Ebenen ansetzen: 1. in Kooperation mit anderen Projekten auf Unzugänglichkeiten verweisen, 2. Veranstaltungen im Bezirk (z. B. Bar im Dunklen), 3. Diskussionen, Lesungen zum Thema Bezirk ohne Barrieren. Nachhaltigkeit der Projekte ist wichtig (Schaffung von Leitsystemen).
- Luise Buisman (Galerie am Park): hält eine Beschränkung des "Aktionsradius" auf einen Teil des 6. Bezirks für problematisch, schlägt vor "Behindertenkunst" als Zuschreibung in den Blickpunkt der Kritik zu rücken, findet GATE 06 als Titel gut.
- Christian Schömitz (Schömitz Produktion): schlägt die Schaffung von Freiluftlounges (bestehend aus Rasen, Sand, Schotter; Reflektorballon und Videopneu) an Plätzen auf der Gumpendorfer Str. vor. Ziel: Schaffung eines künstlerischen Raums und Sichtbarmachung von Tagesaktivitäten; findet GATE 06 nicht schlecht.
- Aret Aleksanyan (Interkulttheater): Ideal wäre die Partizipation aller, wenn dies auch nicht zu realisieren ist. Zum Thema Lebensräume: unterstreicht die Differenzierung von Lebensräume, die für Kinder, für ältere Menschen unterschiedlich sind. Die Menschen sollen ermutigt werden zu leben und die Menschen müssen in das Projekt hereingeholt werden, damit wird das Projekt aus der reinen Kulturecke herausgeholt.
Es sollte ein Gleichgewicht zwischen infrastrukturellen Projekten und künstlerischen Projekte (deren Stärke darin liegt Themen effizient zu referieren) hergestellt werden. Die Mariahilfer Str. sollte als ein sehr wichtiger Ort nicht vergessen werden.
- Stephan Teichgräber (Dokumentationsstelle für osteuropäische Literatur): Könnte sich eine Zusammenarbeit mit einer Initiative, eventuell mit dem Interkulttheater oder der Städtischen Bücherei vorstellen, möglich wären Lesungen oder die Literatur vom 6. Bezirk präsenter zu machen, auch die fremdsprachiger Autoren im 6. Bezirk. Er schlägt Einladungen an die 6. Bezirke von Prag und Budapest vor.
- Maria Lichtberg (Kulturinitiative Gumpendorf): Stellt kurz ihre aus fünf Leuten bestehende Initiative vor und die von ihnen veranstalteten Picknicks auf der Gumpendorfer Str., die auf die Verkehrsproblematik dieser Straße aufmerksam machen wollen. Ziel: Umdenken in der Verkehrsplanung: breite Gehsteige, Bänke statt Transit-Verkehr. Der innerstädtische Raum soll den Menschen zur Verfügung stehen. GATE 06 unterstreicht ihrer Meinung nach den Transit positiv.
- Niki Knopp (Kulturkomission 8. Bezirk): plant für den 8. einen Quartalskalender und ist an einem Ideenaustausch und einer Vernetzung mit dem 6. Bezirk interessiert.


OFFENE DISKUSSION
- Diskussion der Idee einen Bus, der die Gumpendorfer Str. entlangfährt einzusetzen
Einen öffentlichen Bus zu "bespielen" (möglich wären Lesungen) scheint nicht realistisch. Besser wäre es einen Bus zu mieten, der multifunktionell einsetzbar ist und auf der Gumpendorfer Str. an bestimmten Plätzen Station macht, damit bewirkt er auch verkehrsberuhigend.

- Diskussion einen Modeevent zu veranstalten
Braucht eine Vernetzung junger Designer des Bezirks (z. B. unit f, modus vivendi), dies könnte mit einem Thema Mode um die Jahrhundertwende kombiniert werden. Möglicher Ort des Events: das Semperdepot.

- Was ist ein Leitsystem?
Es ermöglicht Orientierung in einem öffentlichen Raum durch z. B. Bodenleitsysteme, Signalampeln, gibt Wege von a nach b vor. Für Main stellt sich die Frage wie Zugänge geschaffen werden können. Dabei gibt es für verschiedene Behinderungen unterschiedliche Kriterien. Ziel ist Barrierenfreiheit (von der nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Menschen mit Kinderwägen profitieren, etc.) Ziel: Menschen andere Sichtweisen aufzeigen.

- Diskussion eines begleitenden Filmevents
Dokumentarfilmer könnten die Projekte begleiten. Z. B. könnte Area 53 als offenes Kino betrieben werden, andere mögliche Spielorte: Apollo, Topkino, Hyden; die Wände des Flakturms könnten als Leinwand dienen.

- Diskussion verkehrsberuhigender Maßnahmen
Ein Teil der Gumpendorfer Str. könnte verkehrsfrei sein, Kappung der Straße beim Esterhazypark, von dort aus könnten alle Aktivitäten starten.

- Vor- und Nachteile eines finalen Highlight im Herbst 2005 werden diskutiert
Sollte das Augenmerk des Projekts nicht auf den über ein Jahr laufenden Veranstaltung liegen? Brauchen wir nicht einen sozialen Ansatz mit dem Ziel der Nachhaltigkeit, Umstrukturierung und Hinterfragung von Üblichen? Diese Arbeit gilt es sichtbar zu machen. Wäre ein Event hier nicht ein falsches Zeichen (Momentaufnahme)? Über diese "Einjährigkeit" im Gegensatz zu einem einmaligen Eventcharakter sollte die Titelgebung des Projekts gedacht werden.
Das Projekt über ein Event zu denken ist der Ansatz eines Kulturveranstalters.
Trotzdem ist ein Zeitplan erforderlich.
Das eine schließt das andere nicht aus.
Das Projekt (als Event) sollte öffentlich und kontinuierlich sein.
Es handelt sich - darüber sollte Klarheit bestehen - um ein längerfristiges Konzept. Das Event bietet aber die Möglichkeit der Präsentation. Einerseits gibt es die Projekte andererseits ihre Präsentation, d. h. damit werden sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.

- Themen/Schwerpunktdiskussion
Es braucht grundsätzlich einen Fokus des Projekts, über ihn definiert sich das methodische Repertoir des Projekts. Wenn das Projekt von einem sozialen Ansatz her gedacht wird, dann stellt sich das methodische Repertoir anders.
Das Projekt braucht einen thematischen Ansatz, einen Fokus, um Inhalte zu transportieren.
Der Titel des Projekts bringt dann das Ziel des Projekts auf den Punkt. Damit bekommt es eine Marke, die kommuniziert wird. Daran schließt sich eine gemeinsame PR an, von der alle Beteiligten profitieren können.
Brauchen wir überhaupt ein Thema?
Wir brauchen nicht unbedingt ein Thema, wichtiger ist das Partizipative, Kommunkative, um damit ein Fundament für Initiativen zu legen, damit sie voneinander wissen.
Wollen wir ein integratives Thema oder ein eindeutig festgschriebenes, klares Thema?
Bleibt es offen und vielfältig?
Wir brauchen einen groß gefaßten Begriff.
Wir brauchen ein Metathema.
Das kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht fixiert werden.

Mögliche Thematiken:
- Kunst mit sozialem Raum verschmelzen
- Kulturschaffender Lebensraum
- Lebensraum Kultur
- all das, was im Bezirk stattfindet


NÄCHSTES TREFFEN
ein letztes Treffen soll noch vor der offiziellen Einladung der Initiativen durch die Bezirksvorstehung Mariahilf stattfinden.


NÄCHSTE SCHRITTE
- Was ist das gemeinsame Thema des Projekts?
- Wie könnte es heißen?
- Zeitplan:
Wenn das Projekt bis März 2005 semiöffentlich und ohne Drucksorten, wird bereits zu viel Zeit verstrichen sein. Ein Jahresplan soll bis zum nächsten Treffen erstellt werden!
Daran schließt sich Punkt 4. an:
- Weitere Vorgangsweise: Wann wird das Projekt öffentlich?  

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