GATE 06: Einladung zum zweiten Vernetzungstreffen (Protokoll v. 30.7.04)
Wann:
15.09.2004, 15:00
Wo:
IG Kultur Wien, Gumpendorfer Str. 63B
Wie:
bei Bürogemeinschaft läuten und im Besprechungszimmer bei Kaffee und Kuchen weiter an einem gemeinsamen Konzept für ein kulturelles Jahresprogramm im 6. Bezirk arbeiten.
Zielsetzung dieses zweiten Treffens ist die Rekapitulation der Fragestellungen des letzten Treffens, um im Anschluß daran eine genauere Thematik von GATE 06 zu erarbeiten.
Die Fragestellungen und bisherigen Ideen sind dem unten angefügten Protokoll vom 30.7.04 zu entnehmen.
GATE 06
möchte den kulturellen Standort 6. Bezirk mit seinem breiten Spektrum an kulturellen Einrichtungen und der großen Zahl an ansässigen KünstlerInnen, ArchitektInnen, designorientierten Firmen, HändlerInnen und GastronomInnen durch ein kontinuierliches und gemeinsam beworbenes Jahresprogramm, in offener Kommunikation und Vernetzung, durch die Präsentation ansässiger Projekte und die Einladung von innovativen Initiativen aus anderen Bezirken mit dem Kulturgeschehen in ganz Wien verstärkt vernetzen und so den Aktionsbereich entlang und rund um die "untere Gumpendorfer Straße" vom Burgring bis zur Höhe Hofmühlgasse nachhaltig als Ort der lebendigen kulturellen Begegnung positionieren.
Thematische Schwerpunkte wie die Bespielung des öffentlichen Raums, interdisziplinäre Kooperationen z.B. mit MAIN, einer Initiative zur behindertengerechten Kulturvermittlung, oder mit der Bürgerinitiative zur Steigerung der Lebensqualität in der Gumpendorferstrasse, Kunst im sozialen Raum und kommunikative, partizipative Projekte wie bewährte Atelieröffnungen, Ausstellungsprojekte und die zahlreichen Theaterinitiativen sollen ein ganzes Jahr lang das dichte Kulturgeschehen im 6. Bezirk hervorheben. Die zeitliche Abstimmung verschiedener Projekte und ein gemeinsames Dreitagesfest ermöglichen intensive Highlights, durch die alle TeilnehmerInnen im Sinne der eigenen Präsenz den 6. Bezirk als wichtige Stadtregion des Kulturschaffens manifestieren.
Im Sinne einer konzertierten Vernetzungsphase zur gemeinsamen Konzeptentwicklung-Veranstaltungsplanung-Bewerbung eines Jahresprogramms, das sich mit Frühsommer 2005 einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchte, lädt die IG Kultur Wien zum ersten Vernetzungstreffen ein.
Auf einen gemeinsamen Kaffeeplausch freut sich die Interessensgemeinschaft der Kultur Wien!
GATE 06 wird durch die Bezirksvorstehung Mariahilf gefördert.
PROTOKOLL
VERNETZUNGSTREFFEN GATE 06
30.7.2004
Begrüßung durch Thomas J. Jelinek und Alexandra Reill (Vorstand der IG Kultur Wien), die GATE 06 konzeptionell unterstützen werden.
VORLÄUFIGER ABLAUFPLAN
Geplant sind:
- ein 2. Treffen im September
- ein weiteres Treffen im Oktober, zum dem Renate Kaufmann (Bezirksvorstehung Mariahilf) einladen wird.
Zwischenzeitlich sollen sich Projektgruppen mit ähnlichen Grundideen verbinden und ihre Arbeit bei den großen Treffen referieren.
ZIEL
ist die Vernetzung interessierter Initiativen.
Das Projekt will sich einem Veranstaltungsgedanken, der Bestimmung von oben entziehen. Es ist einem transdisziplinären Ansatz geschuldet, der Künstler, Initiativen, Designer, Architekten und auch Anrainer und Bürgerinitiativen ansprechen will. Es geht nicht um ein künstlerisch gefärbtes Bezirksfest. Augenmerk wird auf den kommunikativen Aspekt und die Verbesserung von Lebensqualitäten gelegt.
VORSTELLUNGSRUNDE / ERSTE KONZEPTVORSCHLÄGE
- Alexandra Reill (Vorstand der IG Kultur Wien; kanonmedia) wird das Projekt konzeptionell unterstützen.
- Christian Schömitz (Schömitz Produktion), Multimediakünstler, referiert kurz die Projektidee eines Videopneus: über ein Liveprogramm könnte der 6. Bezirk mit anderen Städten verbunden werden:
- Mounty Zentara (Aeara Produzentengalerie) möchte die Gumpendorfer Strasse verstärkt mit Kultur beleben.
- Gabriele Dendzik (Vorstand der IG Kultur Wien; Kulturverein das Dorf) schlägt vor Hausfassaden zu bespielen.
- Irmgard Almer (IG Kultur Wien) Projektkoordination
- Thomas Jelinek (Vorstand der IG Kultur Wien; normadtheatre) wird das Projekt konzeptionell unterstützen.
- Walter Stach (ehem. Geschäftsführer des Büros für Kulturvermittlung) möchte in Form eines open office gemeinsam mit der IG bildender Kunst, dem Büro für Kulturkonzepte, dem Büro f. Kulturvermittlung und Unit F Vernetzungsarbeit leisten.
- Stephan Teichgräber (Vorstand der IG Kultur Wien; Leiter des Dokumentationszentrums für osteuropäische Literatur) möchte seiner Institution verstärkt Öffentlichkeit verschaffen.
- Britta Aubrecht und Beate Firlinger (MAIN Initiative zur behindertengerechten Kulturvermittlung) arbeiten z. Z. an zwei Projekten: 1. Integrativer Journalismuslehrgang, 2. Handbuch über die Zugänglichkeit von Information und barrierefreien Zugängen. Es geht um die Sichtbarmachung behinderter Menschen und Künstler. Sie schlagen die Möglichkeit einer eigenen Projektgruppe vor.
- Erich Dimitz (Leiter der Kulturkommission Mariahilf)
- Manfred Rakovsky (Kulturkommission Mariahilf; AUDI MAX) referiert die Problematik der Gumpendorfer Straße, die in Richtung Gürtel immer unattraktiver wird. Da eine Begehung in der oberen Gumpendorfer Straße unwahrscheinlich ist, schlägt er die Einrichtung eines Kunstbusses vor, um den Aktionsradius auszuweiten. Prinzipiell ist es wichtig, "das, was drausen liegt" durch Kooperationen hineinzuholen (z. B. die Initiative Minderheiten, Echo, das Interkulttheater).
- Gerlinde Kosina ,Künstlerin, beklagt die fehlende Infrastruktur der oberen Gumpendorfer Str. und schlägt eine Präsentation der Häuser dieser Gegend vor (Aidshaus, Arik Brauer Haus, Loofts, Filmfirmen, Listo Film, Elitehaus). Eventuell könnten in Kombination mit dem Kunstbus Exkursionen dorthin gemacht werden, um die Sichtbarkeit dieses Stadtteils zu erhöhen.
ANSCHLIESSENDE DISKUSSION
- Diskussion des Arbeitstitels
Gate 06 als Anspielung auf die Verkehrssituation des 6. Bezirks.
Gate als Stadttor, das etwas aufmacht.
Gate als Widerspruch. Gate als Tor: das einmal einen Wohnraum, eine Insel definiert und zugleich Schleuse ist, die keine Möglichkeit bietet sich abzukoppeln. Der 6. ist immer mit durch den Transit definiert. Wie gehe ich damit als Einwohner um? Wie bin ich hier verankert?
Gate als geographische Metapher, als ein positiv besetzter Begriff. Durchgang/Abgang/Eingang. Diese Durchgangspfade sollten durch ein Leitsystem mitthematisiert werden. Gate bedeutet im übertragenen Sinne "Zugänge" - Zugang zum anderen. Wo gibt es keinen Zugang, wo ist die Barriere? (Behinderte könnten begleitet von einer Kamera diese Barrieren aufzeigen.)
Gate verweist auf einen belebten Bezirke. Im Gegensatz stünde dazu der "Schlafbezirk". In einem belebten Bezirk treffen sich Menschen, Kommunikationsfaktor und sozialer Faktor sind anders.
Die Gatesituation ist eine spannende Situation, ein neuralgischer Punkt, ein gefragter Ort. Wer zieht hier her?
Gate sollte nicht auf englisch sein. (kann übersetzt werden)
Gate ist zu beliebig.
Der Titel des Projekts sollte sich über die Thematik, die Idee ergeben. Es sollte Einigung darüber herrschen, worauf geschaut wird. Worum geht es? Was sind die Bedürfnisse?
- Was ist die Idee? Wem dient dieses Projekt?
Soll es ein gemeinsames Motto geben, um damit eine Positionierung des Bezirks zu erreichen?
Nur über eine Struktur und ein Thema lässt sich ein Jahresprogramm erstellen.
Kultur-Kunstfestival oder Lebensraumgestaltung?
Je nachdem sind andere Strategien gefordert.
Themenvorschläge: Lebens-Kultur-Raum.
Der Bezirk hilft die Künstler präsenter zu machen und umgekehrt.
Ziel muss es allerdings sein, aus der beliebigen Verstreutheit ein Konzentrat zu bilden.
Welcher Partizipationsaspekt ist in dem Projekt drinnen? Wo sind die Menschen, für die diese Projekte geplant werden?
- Bildung von Konzeptteams
Die Vernetzungstreffen ab Oktober sollen öffentlicher stattfinden. D. h., sobald Projekte Kontur haben, sollten sie öffentlich gemacht werden, damit Mitgestaltungsmöglichkeiten gegeben sind. Das braucht eine andere PR.
- Budget
Z. z. stehen 50.000,- Euro zur Verfügung, davon sollen 21.000,- Euro direkt an die Initiativen gehen.
Das von der IG Kultur Wien kalkulierte Projekt sieht eine direkte Vergabe von 50.000,- Euro vor. Die Endfinanzierung ist noch nicht klar.
- Vergabemodus/Einreichungen
Wie soll über die Vergabe entschieden werden?
Sind Mehrheitsentscheidungen ratsam?
Wer wählt aus?
Wie kann Transparenz gewährleistet werden?
Elastische Grundkriterien müssen zur Orientierung für die Einreicher formuliert werden.
Mögliche Kriterien:
- es soll eine finanzielle Deckelung geben, d. h. die Einreichung darf nicht mehr als x Euro sein
- ein partizipativer Moment muss erkennbar sein
- ein Bezug zum 6. Bezirk muss gegeben sein
Für die Einreichungen scheint es ratsam mehrere Finanzpläne einzureichen, die je nach zur Verfügung stehendem Budget zur Anwendung kommen werden.
Welche Projekte haben Priorität?
Die Priorität bemisst sich an der Idee des Projektes GATE 06, die selbst noch genau zu bestimmen sein wird.
Insofern wird es bestimmte Kernprojekte geben, die diese Idee transportieren. Sie haben Priorität, was die Vergabe von Geldern betrifft. Andere Projekte können sich gerne "anhängen".
- Mögliche internationale Vernetzungen
Partnerschaften mit den 6. Bezirk von Budapest und Prag werden vorgeschlagen. (3Gestirn Wien Budapest Prag); eventuell auch mit dem 6. Bezirk von Bratislava oder einem möglichen 6. Bezirk einer Wr. chinesischen Partnerstadt.
- Internetforum
für ein gemeinsames Forum soll eine Postingliste bei Yahoo eingerichtet werden.
- Nachhaltigkeit
Def. des Kulturbegriffs (inhaltlich) Kunst im sozialen Raum. Gestaltung von Lebensraum.
Thematische Fassung des Projekts.
NÄCHSTES TREFFEN
Zielsetzung soll die Rekapitulation der Fragestellungen des letzten Treffen sein, um im Anschluß daran genauer die Thematik von GATE 06 zu fixieren.
Mi, 15. September
NÄCHSTE SCHRITTE
Ab dem 2. Treffen könnten im 3 Wochenabstand Treffen stattfinden.
Es sollten auch Leute aus dem Immobilienbereich, der Gastro eingeladen werden (um Dinge aufzugreifen,...)