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IG Kultur Wien kritisiert Kulturförderungsprogramm SHIFT

Presseaussendung der IG Kultur Wien
13. Mai 2015

SHIFT, das Programm zur Förderung innovativer Kunst der Stadt Wien ist mehr eine Hauruckaktion vor Ende der Legislaturperiode als eine kulturpolitische Innovation. Keine Einbindung der freien Kulturszene Wiens.

Am 29. Jänner 2015 ging SHIFT – Programm zur Förderung innovativer Kunst online. Doch anstatt hierneue kulturpolitische Wege zu beschreiten, wird lediglich in altbewährter Routine verwaltet. „Mit der Beauftragung zur Abwicklung von SHIFT an die Basis.Kultur. Wien bewegt sich die Stadt Wien in die falsche Richtung“, so Willi Hejda vom Vorstand der IG Kultur Wien. „Auch wenn es sehr viele Einreichungen gab: der Start sowie die Außenkommunikation verliefen desaströs und unprofessionell.“ Immerhin ist es der Stadt gelungen, einen konkreten Fragenkatalog nachzufordern und die Einreichfrist – nachdem zwei unterschiedliche Termine kursierten – wieder mit Ende April 2015 zu fixieren. Warum die Abwicklung aber durch das ehemalige Volksbildungswerk erfolgen muss, bleibt weiterhin unbeantwor

Dabei zeigt der mit lediglich 7.000.- Euro dotierte Innovationspreis der IG Kultur Wien schon seit vielen Jahren, welche kulturelle Potenziale es in der Stadt Wien gibt.  Der Förderbedarf der Einreichungen bei SHIFT  liegt dagegen bei insgesamt 42 Millionen Euro, was  bezeichnenderweise der  Jahresfördersumme der Vereinigten Wr. Bühnen entspricht. Hier zeigt sich, wie wenig die freie Szene gefördert wird.  Viele innovative Projekte, die ein soziales und kulturelles Mehr generieren könnten, finden so keinen Raum zur Umsetzung ihres Potentials.

Dass es auch anders geht, zeigen Interessengemeinschaften für Kultur aus den Bundesländern: TKI-open in Tirol oder der oberösterreichische KUPF-Innovationstopf haben hier mit Unterstützung aus der Politik eine wichtige VorreiterInnenrolle übernommen. So gibt es für alle zugängliche Infoveranstaltungen, öffentliche Jurysitzungen und Transparenz in der Fördervergabe. Wien setzt hingegen weiter auf Intransparenz, denn nach welchen Kriterien Projekte gefördert werden, bleibt in Dunklen.

„An SHIFT zeigt sich also einmal mehr, dass die 2010 in Vorwahlzeiten unter dem Label ‚Wien denkt weiter‘ von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny versprochene kreative Konfrontation in den letzten fünf Jahren vollkommen ausgeblieben ist“, so Willi Hejda. Eine andere Kulturpolitik ist nötig!

 

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