IGKW-Freiraum Plenum
Mi, 25. November 2009, 19 Uhr
Aula der Akademie der bildenden Kuenste, Schillerplatz 3, 1010 Wien
Die IG KULTUR WIEN laedt zu einem Plenum zum Thema Freiraum ein.
Freiraum wird meist gleichgesetzt mit Raeumen, die selbst verwaltet organisiert sind und sich dabei klar gegen marktwirtschaftliche Kriterien positionieren und sich dabei von vorherrschenden gesellschaftlichen Mustern abgrenzen.
Raeume, die frei von Konsumzwang fuer alle zugaenglich sind und einen Ort der Begegnung und des Austausches darstellen scheinen fuer viele Menschen im urbanen Raum immer mehr an Bedeutung zu gewinnen. Anrainer*innen von fragwuerdigen Bauprojekten versuchen in den letzten Jahren verstaerkt sich gegen diese durchzusetzen, um gleichzeitig Raum fuer eigene Beduerfnisse zu reklamieren. So sind auch der Kampf um den Eisring Sued und dem Augartenspitz aktuell schwierig. Auch Evaluationen der Anrainer*innen werden von den politischen Entscheidungstraegern zwar gerne finanziert jedoch deren Ergebnisse schlicht ignoriert, so geschehen im Fall vom Augartenspitz oder auch bei der ehemaligen Stadt des Kindes.
Der Bedarf an freien Raeumen ist weiterhin ungebrochen. Zwar scheint es Seitens der Stadt Wien Klarheit bezuegliche deren Notwendigkeit zu geben, allerdings wenig Interesse am aktuellen Mangel etwas zu aendern. (So gab es 2003 das Ziel der Wiener SPOE und der Wiener Gruenen eine Studie zur Notwendigkeit von Freiraeumen durchzufuehren. Diese Studie wurde nie in Auftrag gegeben.)
Dennoch gibt es in Wien Initiativen, die sich als Freiraum positionieren und als solche auch schon lange aktiv sind - Oasen der Selbstverwaltung. Obwohl die Stadtregierung derartige Raeume bestenfalls ignoriert (z.B.: EKH, Tuewi) oder diese (sofern sie Foerderungen beziehen) regelmaessig beschneidet (z.B.: WUK), haben sich Ort etabliert, die mittlerweile nicht mehr aus dem Kulturgeschehens Wiens wegzudenken sind. So konnten sich in den letzten Jahren abseits grosser Kulturstaetten auch einige neue Raeume etablieren und in der âÄWiener SzeneâÄ festsetzen: Das Einbaumoebel, i:da, Kaleidoskop, Vekks, Loligo und andere sind Namen, die fuer weitere wichtige und rare Quadratmeter freierer Entfaltungsmoeglichkeit stehen.
Die IG KULTUR WIEN, die als Interessenvertretung der freien Kulturszene einige Freirauminitiativen unter ihren Mitgliedern hat, laedt ein sich auszutauschen, zu vernetzen und gemeinsam eine politische Strategie zu finden, um in Wien mehr Freiraeume zu schaffen oder zu erhalten!
Mit einfuehrenden Impulsvortraegen von
Sophie Rut: Studentin Internationale Entwicklung, Schwerpunkt, Freiraeume und soziale Bewegungen
Dieter Schrage, Geb. 1935, Kulturwissenschafter und pens. Museumskurator. Seit 33 Jahren
Praxis als Hausbesetzer - Lektor an der Universitaet Wien
Begruessung: Willi Hejda
Plenumsmoderation: Agnes Peschta