Parteinahe Förderungen? Kunst- und Kulturthemen bei Rechnungsabschlussdebatte des Wiener Gemeinderats
Am 27.6. und 28.6. fand wie jedes Jahr vor dem Sommer die Rechnungsabschlussdebatte im Wiener Gemeinderat statt. Am Dienstag, dem 28.6., widmete sich das höchste politische Gremium der Stadt auch den Kunst- und Kulturagenden von Rotgrün 2. Zentral war hierbei die Diskussion um parteinahe Vereinsförderung, einen unvollständigen Subventionsbericht und Freunderlwirtschaft bei der Vergabe von Posten durch die Oppositionsparteien NEOS, ÖVP und FPÖ.
Rund 44 % des sog. dezentralen, d. h. durch die Bezirke vergebenen, Kulturbudgets gingen 2015 an eine Handvoll parteinahe Kulturvereine, das sind immerhin stolze 819.000, von jährlich 2.600.000, , um die sich jährlich rund 600 Vereine bewerben müssen. Dass der Subventionsbericht (Print) der Stadt Wien heuer genau diese Förderungen nicht mehr enthält und immer erst am Tag der Rechnungsabschlussdebatte online erscheint, stärkte keineswegs den Glauben an den klaren Willen zur Transparenz durch die Stadtregierung.
Auch wir fragen uns, wie die Vergabe von Fördergelder im Kunst- und Kulturbereich ernsthaft diskutiert werden soll, wenn erst am Tag der Diskussion die Zahlen und obendrein unvollständig erscheinen? Und wieso wird die Kritik parteinaher Förderung und Postenbesetzungen nicht ernsthaft aufgenommen? Eindeutige Signale gegen Freunderlwirtschaft sehen anders aus. Aber immerhin, der Subventionsbericht 2016 soll 2017 ein paar Tage früher erscheinen, und die Liste der dezentralen Förderungen 2015 wurde nun online ergänzt.
Kunst- und Kulturberichte
https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/kunstbericht.html
Debatte zum Nachlesen:
Berichtlegung zum Wiener Rechnungsabschluss durch Stadtrat Andreas Mailath Pokorny:
https://www.wien.gv.at/rk/msg/2016/06/28015.html
Spezialdebatte Kultur, Wissenschaft und Sport 10. Wiener Gemeinderat (17 - 21):
https://www.wien.gv.at/rk/index/daily/20160628.html