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Rechenschaftsbericht 1998/99

Erstellt von Ulli Fuchs |

Zur Geschichte unserer Organisation



Rechenschaftsbericht 1998/99 (damalige Obfrau Ulli Fuchs)

Die Schwerpunkte 1998 lagen einerseits in den
Vorbereitungen zu einer Publikation, dem Handbuch der
Wiener Kulturinitiativen, das im September 1999
herauskommen sollte, andererseits in der Durchführung der
sog. "Basisdatenerhebung" in unserem Umfeld. Die
Basisdatenerhebung war ursprünglich ein Projekt der IG
Kultur Österreich und wurde bereits in den meisten
Bundesländern durchgeführt, um konkretes Zahlenmaterial für
die inhaltlich-politische Debatte zur Verfügung zu haben. Sie
gibt Aufschluß über die Arbeitsbedingungen und Ressourcen
der Kulturinitiativen, deren Tätigkeiten und
Veranstaltungsangebote und versucht besonders, deren
ökonomische und kulturelle Bedeutung darzustellen. Nun
wollten wir also die Wiener Situation mit ihren Spezifika
möglichst umfassend darstellen und als Grundlage für
unseren Kampf gegen die Selbstausbeutung und für
Anerkennung unserer Kulturarbeit heranziehen.
Die Befragungen führten Peter Dvorsky und Kurt Sedlak im
Sommer und Herbst 1998 durch. In den umfassenden
Gesprächen wurde auch beraten und diskutiert. Mit der
Zusammenfassung ist Erich Dimitz betraut, da sich keine
Arbeitsgruppe (wie ursprünglich geplant) zusammenfand.
Weitere Teile des "Handbuches" sollten einen historischen
Abriß über die freie Szene seit den 70er Jahren geben, ihre
Entwicklung und Veränderung, ihre Ansprüche und Praxis
zeigen. Es geht um die gesellschaftliche Relevanz von
Kulturarbeit in all ihren Facetten. Versucht werden soll auch
eine kulturpolitische Einschätzung und ein größerer Beitrag
über die Verwaltung, Kulturbehörden und diverse Auflagen.
Dieser Abschnitt soll eine praxisorientierte Hilfestellung für die
Durchführung von Projekten und Veranstaltungen sein. Die
verwaltungstechnischen Aufgaben übersteigen leider derzeit
häufig die Ressourcen, besonders die kleiner Initiativen. Es
werden hier aber nicht nur Information über die bestehende
Gesetzeslage gegeben, sondern auch Vorschläge zur
Umgestaltung der behördlichen Auflagen im Sinne der
Förderung der autonomen Kulturarbeit erarbeitet (Problem-
und Forderungskatalog). In diesem Zusammenhang stand
auch unsere letzte große Veranstaltung am 15. April in der
Sargfabrik zum Thema "Vergnügungssteuer", zu der wir
hochrangige und kompetente Auskunftspersonen gewinnen
konnten. Unsere Forderungen decken sich weitestgehend mit
der Plattform "No limit!". Wir fordern die Abschaffung der
Vergnügungssteuer bei (nicht kommerziellen)
Tanzveranstaltungen, die Abschaffung der Meldepflicht und
Steuerleistung bei kleinen Veranstaltungen (bis etwa 100
Personen) und die gründliche Umstrukturierung der
Vergnügungssteuer im Kinobereich (letzteres hat sich
mittlerweile erübrigt).

1999 ging es also um die inhaltliche und politische Bewertung
der Basisdatenerhebung, um eine Spezifizierung des
Forderungskatalogs der IG Kultur Österreich (Klimawechsel)
auf die Wiener Probleme- Schwerpunkt Vergnügungssteuer.
Diesbezüglich gab es auch verschiedenste
"Lobbying"-Gespräche mit GemeinderätInnen, die dem
Kulturausschuss angehören, und den Mitarbeitern Marthe und
Schragl von Stadtrat Marboe. Eine Einschätzung der
Dezentralisierung (Bezirkskulturbudgets) steht noch an. Zu
meinen "Alltagsgeschäften" gehörte auch die Mitglieder- und
Bürobetreuung, dh. Post, Aussendungen,
Beratungsgespräche, Repräsentation u. dergl. mehr.
Zur Fertigstellung des Handbuchs: Es sind bis jetzt nur
wenige Beiträge eingelangt. Die Zwischenergebnisse des
"Handbuchs" werden interimistisch ins action.at gestellt und
können dort kommentiert und diskutiert werden. Es gelang
uns 1999 leider nicht, neues Engagement zu wecken und
unseren AktivistInnenkreis zu vergrößern!
Ich hoffe aber sehr auf einen neuen Vorstand, der ab Anfang
2000 unter immer schwieriger werdenden politischen
Rahmenbedingungen die Notwendigkeit der politischen
Organisierung erkennt und aktiv wird.
In bundesweiten Fragen arbeiten wir mit der IG Kultur
Österreich zusammen (Obmann Gerald Raunig); Ich bin auch
Ländervertreterin für Wien.
Kontakt: IG Kultur Österreich, Viktorg. 22/8, 1040 Wien.
Tel. 503 71 20, Fax -15, http://www.igkultur.at
Besonders hingewiesen sei noch auf die beiden
Publikationen:
- "Klimawechsel. Für eine neue Politik kultureller Differenz.
Überlegungen zu einer Reform der Kulturpolitik in
Österreich."(ÖS 100.-)
- Förderungsmöglichkeiten für Kulturinitiativen (ÖS 295.-)
 

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