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Wien: Die Stadt der Kultur und der Kultursommer

In der heutigen Pressekonferenz der Stadt Wien wurde der Kultursommer 2021 präsentiert. Wie im letzten Jahr soll auch heuer wieder Künstler*innen eine Bühne und der Bevölkerung Kunst und Kultur bei freiem Eintritt geboten werden.

Von Anfang Juli bis Mitte August 2021 sind 1.000 Acts auf 40 verschiedenen Bühnen in ganz Wien geplant. Künstler*innen(-gruppen) können sich über die Website des Kultursommers bewerben. Ein breit aufgestelltes Board mit „Vertreter*innen“ verschiedener Genres kuratiert aus den Einreichungen das Programm für 2021. Es ist davon auszugehen, dass sich die Künstler*innenhonorare wie im vergangenen Jahr an Fair-Pay-Mindestgrenzen orientieren, dezidiert angesprochen wurde dies im Rahmen der Pressekonferenz allerdings nicht.

 

Mehr Informationen zum Board und zur Einreichung der eigenen Projekte gibt es hier:
https://kultursommerwien.at

 

Die Grundidee des Kultursommers ist im Prinzip unterstützenswert: Er unterstreicht den Stellenwert von Kunst und Kultur, die Notwendigkeit von Begegnungen und bietet Bühnen und damit Einkunftsmöglichkeiten für Künstler*innen.

ABER der Kultursommer kann nicht alles sein. Denn abseits des Kultursommers der Stadt gibt es unzählige Veranstalter*innen, Initiativen und Vereine, die fortlaufend und unter aktuell schwierigsten Bedingungen Kunst und Kultur produzieren und ermöglichen. Diese werden nicht durch das Projekt Kultursommer unterstützt, ganz im Gegenteil bekommen sie durch den Kultursommer neue Konkurrenten die kostenfreie Angebote schaffen. Unabhängige Veranstalter*innen kommen nicht in den Genuss aufwendiger Open-Air-Infrastruktur, sie werden auch diesen Sommer ihren Veranstaltungsbetrieb und ihr Programm nur auf Halbmast und mit großer Planungsunsicherheit fahren können.

Im letzten Jahr haben wir bereits angesprochen, dass Räume und Bühnen abseits des Projekts der Stadt eingebunden werden sollen. Sodass das aufgewendete Budget des Kultursommers noch besser in der gesamten Szene in Wien ankommt. Umsetzung wird dieser Vorschlag wohl auch dieses Jahr nicht finden.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler unterstreicht aber, dass das Budget der Stadtteilkultur erhöht wurde und kündigt eine Förderung für das Veranstalten im öffentlichen Raum an, was ein wichtiges Signal ist. Neben finanzieller Unterstützung für den Mehraufwand von Open Airs braucht es auf Magistratsebene aber auch unbürokratische Genehmigungsprozesse. Neben öffentlichen Schanigärten könnten so auch öffentliche Kulturflächen geschaffen werden, für Vereine und Initiativen, die selbst keine Außenflächen zur Verfügung haben.

 

Foto: C.Jobst/PID
 

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