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Wohin geht die europäische Kulturpolitik?

Wann: Mi, 21.06.06, 19.00
Wo: TAG, Theater an der Gumpendorfer Str. 67


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Wohin geht die europäische Kulturpolitik?
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Wann: Mittwoch, 21. Juni 2006, 19 Uhr
Wo: TAG / Theater an der Gumpendorfer Str. 67, 1060 Wien
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Mit der "Konvention zur kulturellen Vielfalt" der UNESCO, die eine völkerrechtlich verbindliche Grundlage für das Recht aller Staaten auf eigenständige Kulturpolitik garantieren soll, ist ein politischer Beschluss gefallen. Offen bleibt allerdings, welche und wessen kulturelle Vielfalt hier gemeint ist und ob eher traditionalistische Maßstäbe oder auch pluralistische Ansprüche sich durchsetzen werden.

- Braucht Europa einen Schutz kultureller Vielfalt?
- Und wie soll kulturelle Vielfalt gefördert/geschützt werden, wenn sie meist im eigenen Land weder von den Medien noch von zuständigen Ministerien wahrgenommen wird und die Kulturen anderer EU-Länder, besonders der neuen, als Fremde an sich ignoriert werden?
- Sind die propagierten Ziele der Lissabon-Strategie, die mit ihr angestrebte Wettbewerbstüchtigkeit mit einem Auftrag zum Schutz kultureller Vielfalt überhaupt vereinbar?
- Sind nationalstaatliche Konstrukte obsolet und welche Auswirkung hätte das auf eine europäische Kulturpolitik? Kann und soll überhaupt aus einzelnen nationalstaatlichen Kulturpolitiken eine europäische werden? Und birgt dies nicht vielmehr die Gefahr einer kulturellen Vereinheitlichung anstelle einer kulturellen Vielfalt?


Kultur 2007 verspricht die zwischenstaatliche Mobilität und Vernetzung zwischen den EU- Mitgliedern, "AnwärterInnen" und Drittstaaten zu fördern. Ist dies effektiv möglich, wenn umgerechnet auf die höhere Anzahl der Mitgliedsstaaten im Vergleich zu Kultur 2000 geringer budgetiert wurde und die Europäische Union weiter im Bereich der Kultur nur ergänzend tätig bleibt und die Hauptverantwortung bei den einzelnen Mitgliedsländern liegt?

Eine kritische Bilanzierung des bisherigen Kultur 2000 Programms und die Richtlinien des kommenden Kultur 2007 Programms sollen hierbei die Zugangshürden und die Verantwortlichkeiten ausdifferenzieren und hinterfragen.

- Könnten EU Programme, die auch für kleine Initiativen finanzierbar und von nationaler Co-Finanzierung unabhängig sind, hier Abhilfe schaffen?
- In wessen Interesse stehen gemeinsame Richtlinien und wer profitiert von diesen Programmen? Wie können Monopole entflochten werden, damit die Initiativen selbst aktiv sein können? Welche Rolle der Beeinflussung kommt in welchen nationalen Konstellationen den Wirtschaftsträgern in der Rolle der Sponsoren zu?

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Podium
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Stefan Haslinger (Vorstandsmitglied der IG Kultur Österreich)
Rudolf Chmel (Kulturminister; Slowakischen Republik)
Hilde Hawlicek (Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Sport a. D.; Österreich)
Annemarie Türk (Leiterin Kulturförderung KulturKontakt Austria)

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Moderation
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Thomas Jelinek (IG Kultur Wien)


Eine Veranstaltung der IG KULTUR WIEN in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und der Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur.
 

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