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Zur Entscheidungsfindung über die Finanzierung der Netbase im Kontext der aktuellen Planungen zur künftigen Förderung von Medien- und Netzkultur in Wien

Mit Anfang Februar 2006 wird das Büro Mailath-Pokorny bekannt geben, ob der Verein Netbase – bekannt als eine/r der VoreiterInnen der Wiener Medien- und Netzkultur - mit einer Förderung bedacht wird, die wie bisher einen Jahresbetrieb sicherstellen kann, oder nicht.

Nachdem in allen, von der IG Kultur Wien beobachteten Gesprächen mit VertreterInnen der Stadtregierung und Verwaltung bislang und zuletzt bei der Diskussion der KultursprecherInnen der Parteien im Depot am 5.10.2005 verlautbart wurde, dass die Jahresförderung der Netbase aus neuen Vergabeverfahren für Netzkulturen ausgenommen und aus einem gesonderten Budget – zugesprochen war für 2005 die Summe von Euro 218.000 – weiter finanziert wird, legt die IG Kultur Wien im Fall der Netbase, der exemplarisch für den grundsätzlichen Umgang mit unabhängigen Institutionen und Einrichtungen in der Stadt steht, eine nachhaltige Lösung nahe.

Für die IG Kultur Wien war immer klar, dass neue Modellversuche, die in ihrem wesentlichsten Sinne einer Nachwuchsförderung wie gleichermaßen der Stärkung technologisch qualitätsvoller Entwicklung dienen müssen, Modellversuche, die mit dem Einverständnis einer Reihe von Medienschaffenden ein wichtiges Experiment zur kommunal gesteuerten Vergabe von öffentlichen Geldern darstellen, nur parallel zur Förderung institutionalisierter Strukturen zu denken sind.

Der Wille zu transparenten Entscheidungsprozessen und sachorientierter Entwicklungspolitik kann gerade im kulturellen Feld nur im Diskurs von politischen EntscheidungsträgerInnen, im Austausch mit ihren budgetverwaltenden Organen sowie den Interessenvertretungen und den Kulturschaffenden stattfinden.

Die IG Kultur Wien meint:

Es ist notwendig, den Medien- und Netzkultursektor transdisziplinär zu denken, um eine ernsthafte Weiterentwicklung dieses komplexen Feldes zu befördern. Aus unserer Sicht besteht die Notwendigkeit, dass Produktionsverhältnisse an Strukturen, wie sie in der Darstellenden Kunst – man vergleiche Performance, Tanz, Theater - schon lange erprobt sind, angeglichen werden. Transdisziplinäre Ansätze berücksichtigen Off- und Online-Methoden ebenso wie die Bespielung öffentlicher Räume. Erst wenn freie Medienkunst, Netzkultur, Fernseh- und Radioaktivitäten als ein gesamter Kultursektor gedacht und bearbeitet werden, können langfristig operativ sinnvolle Ergebnisse erzielt werden.

Die IG Kultur Wien legt daher in Folge konkret nahe:

1. die Leistungen der Netbase in einem adäquat finanzierten Jahresbetrieb auch 2006 weiterhin sicherzustellen;

2. einen umfassenden Ausbauplan für den freien Mediensektor durch Kulturpolitik und Verwaltung der Stadt in Kooperation mit der IG Kultur Wien und einem international zusammengesetzten Fachgremium ab Herbst 2006 zu beginnen;

3. einen Ressourcenplan (technisch, räumlich, personelles Know How, etc.) in dem umfassenden Ausbauplan budgetär zu verankern, nachdem transdisziplinäre Medienkompetenz sowohl Vernetzung wie auch den Ausbau von Ressourcen auf allen Ebenen erfordert.  

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